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Das Nasobem

einher das Nasobēm,
von seinem Kind begleitet.
Es steht noch nicht im Brehm.
Es steht noch nicht im Meyer.
Und auch im Brockhaus nicht.
Es trat aus meiner Leyer
zum ersten Mal ans Licht.
Auf seinen Nasen schreitet
(wie schon gesagt) seitdem,
von seinem Kind begleitet,
einher das Nasobēm.
(Chtistian Morgenstern)
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Ein beliebtes Forum, zu dem auch Studenten der höheren Semester willkommen sind, sind die ›Kolloquien‹.
Ein Gastprofessor trägt zu einem bestimmte Thema vor und anschließend wird darüber diskutiert; Fragen werden gestellt und beantwortet.
Was aber passiert, wenn das Biologische Kolloquium in Mainz stattfindet und das ausgerechnet am Rosenmontag?
Gastreferent damals — und heute unser Gast — war Prof. Dr. Gerolf Steiner aus Heidelberg. Was er 1961 im närrischen Mainz erlebte, hat ihn doch einigermaßen überrascht. Und das hat Folgen bis in unsre heutigen Tage. Steiner lebt nicht mehr und wir haben unser Medium Hanni Heuer gebeten, den nicht mehr unter uns Weilenden telepathisch zu befragen:
Guten Tag, Herr Professor!
Erzählen Sie doch mal: wie war das damals beim Mainzer Kolloquium?
Am Anfang war da gar nichts Besonderes. Business as usual. Ich hatte den Termin schon wieder vergessen. Meine Sekretärin war es, die mich daran erinnerte, dass sie noch das Thema meines Vortrags nach Mainz durchgeben müsse. Und sie fügte hinzu: ›ist übrigens am Rosenmontag‹.
Kolloquium am Rosenmontag?
In Mainz?
Das setzte etwas in Gang bei mir. Ich sagte: ›Danke – da muss ich noch überlegen, ich geb's Ihnen dann morgen rein.‹
Rosenmontag in Mainz. Da muss man doch was Besonderes bieten. Eine Art akademische Büttenrede oder so.
Ich besprach mich mit meinem Doktoranden Harald Stümpke. ›Wie, wenn wir eine neue Tierart erfinden?‹
›Ja, aber dann muss es etwas ganz Irres sein, was die Biologie völlig ad absurdum führt; total verrückt aber glaubhaft zugleich, so dass man nicht sofort drauf kommt.‹
Mir kam eine spontane Idee. ›Das Nasobem!‹, sagte ich, ›wir erfinden das Nasobem.‹ Irgendwie war mir Morgensterns Gedicht in den Sinn gekommen.
Und das haben Sie dann ernsthaft als Thema eingereicht.
Ja. Die Arbeitshypothese stand momentan fest. Stümpke verstand sofort und war begeistert.
›Das müssen wir aber gut vorbereiten, mit Präparaten und allem Drumunddran.‹
Zeit genug war ja. Es war erst Anfang Dezember.
An guten Ideen soll man nichts mehr ändern. Am Ende unseres Brainstormings hatte das Thema seine endgültige Form angenommen:
»Biologie und Verhalten der Rhinogradentia«. das reichte ich ein.
Gab es darauf eine Reaktion?
Überhaupt nicht. Aber im Institut ging die Nachricht um wie ein Lauffeuer. Jeder wollte etwas beisteuern. Was soll die Story sein? Was für Präparate machen wir? Wer macht die wisssenschaftlichen Zeichnungen? So kam Eines zum Anderen.
Wir erfanden die Story von den Bombentests, vom untergegangenen Archipel.
Wir bastelten eine Evolution zusammen nach dem Vorbild der Galapagos-Inseln. Unser Präpatator kombinierte etwas aus Maus, Oktopus und Werweißnochwas und entwarf die Besonderheiten zur Anatomie der Organe. Wir kreierten abstruse Unterarten und Entwicklungslinien wie den Schnäuzenden Schniefling. Wir waren völlig aus dem Häuschen. Zum Schluss hatten wir auch noch eine ganze Serie von Diapositiven fertig.
Und damit sind Sie dann nach Mainz?
Ja, natürlich. Das Kolloquium war gut besucht. Von Karneval war gar nichts zu spüren. Ich hielt meine Vorlesung und das war's. Ein paar höfliche Fragen zum Schluss, keine Spur von Skepsis oder Kritik, freundliche Verabschiedung. Der ganze Saal einschließlich Doktoren und Profs hatten das geschluckt.
Irre! Es war unheimlich. Ich war einigermaßen verwirrt.
Sie haben es dann aber doch aufgeklärt, oder?
Nein, das ging ja gar nicht. Es hätte nicht in die Situation gepasst. Es war alles so überraschend. Ich hatte erwartet, dass man irgendwann dahinter kommen würde, was da gespielt wird und wir alle anfangen, herzlich lachen. Aber nichts dergleichen war ja geschehen. Ich hab' dann rasch meine Sachen gepackt und bin zurück nach Heidelberg.
Und das war's dann?
Vorerst ja. Aber Mein Team war genau so verblüfft. Die wollten natürlich sofort wissen, wie es gewesen war.
›Nix‹, sagte ich. ›Keiner hat was gemerkt.‹ Alle waren baff.<
Wie ging es dann weiter? Wie kam es zu dem Buch?
Das war meine Idee. Ich wollte jetzt den Scherz doch mal auf die Spitze treiben; herausfinden, wie weit man mit so einem Unsinn gehen kann, bis man auffliegt.
Ich habe also meine Unterlagen zu einer schönen kleinen seriösen wissenschaftlichen Monographie ausgearbeitet und auf dem üblichen Weg über das Sekretariat des Instituts beim Stuttgarter Gustav Fischer Verlag zum Sonderdruck eingereicht. (Verleger der Lehrbücher der Speziellen Zoologie / Anm. d. Red.)
Und die haben das angenommen?
Ja. Es gab zwar die eine oder andere Rückfrage aus dem Lektorat, aber es ging dann recht zügig in Druck. Sonderdruck in der üblichen Aufmachung der einschlägigen Lehrbücher.
Aber dann flog es doch sicher ziemlich bald auf, oder?
Zunächst nicht. Ganz im Gegenteil. Es wurde mehrfach positiv in der Fachpresse besprochen und es erschien sogar eine Lizenzausgabe in Frankreich — eine seriöse, selbstverständlich. Es verging, glaube ich, über ein Jahr, bis der Anruf aus Stuttgart kam. Da musste ich dann beichten.
Gab es unangenehme Folgen?
Nein, nicht direkt. Blamiert waren ja die, die mir auf den Leim gegangen waren. Und außerdem: Der Sonderdruck, der sich zuvor nur spärlich verkaufte, ging plötzlich weg, wie warme Semmeln. Wer wollte mir da böse sein. Jeder Bio-Student musste jetzt die Rhinos haben. Ähnliches passierte ja später mit Loriots Steinlaus, die irgendwann jemand in das medizinische Lehrbuch Pschyrembel geschmuggelt hatte. Vermutlich war die Laus für die Hälfte des Umsatzes gut. Als der Verlag sie nämlich eines Tages ausrangierte, gaben Kunden das Buch im Laden zurück, weil sie fehlte. Nun ist sie wieder drin — vermutlich bis in alle Ewigkeit.
Herr Professor, wir danken Ihnen für das Gespräch!
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Bis ja ganz nass!
Und saukalt is auch!
GEH' DOCH NACH HAUSE!!!«