Informationen Insel Borkum 1 – 6

Waterkant-Humor

Der ostfriesische Humor hat ein Bißchen was von ›von hinten durch die Brust ins Auge‹.

Er ist weniger derb als der bayrische oder kölsche – stets etwas hintersinnig mit leichten Anklängen von Selbstironie. Ich meine hier nicht die gängigen Ostfriesenwitze.

Ich meine die, die sich Ostfriesen untereinander erzählen.

Wenn Du einen solchen weißt und hier vermisst, darfst Du ihn gerne hier zum Besten geben.



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Paar Sprüche vorweg:

Steit to Wiehnacht noch dat Korn,
ist dat wol vergeten wor'n...

Kann der Bauer nicht schwimmen,
ist die Badehose schuld.

Dabei sein ist alles!
Motto von de Olympische Funkschoniern

Du kannst di dreihen as du wullt,
de Mors blifft alltied achtern.

Dor hett en Uul seten.
(Da hat ne Eule gesessen = pech gehabt)

Wat'n Weer weer –
regn't unnert Döör döör!

(Was für ein Wetter wieder –
regnet unter der Tür durch!)
Quelle: Ostfriesen Zeitung


Sommer

In der Peesel ist das Thema der vergangene Sommer. »Letztes Jahr hatten wir überhaupt keinen Sommer«, meint Hein.
»Doch, doch«, sagt Steffen.
Beschwichtigt Jan: »Sachte! Kann Hein doch gar nicht wissen; war er doch just auf‘n Klo!«


Frühjahrsputz

Schlagzeile in der Nordwestzeitung:
Frau stürzt aus dem vierten Stock.
Schon wieder Unfall beim Gardinen bügeln.


Aushub

auarbeiter in Esens an der Baugrube zum Polier:
»Chef, wir haben da noch jede Menge Aushub. Was soll denn damit?«
»Wills‘t mich verarschen? Macht‘n Loch und haut weg, den Scheiß...!«


Seelsorge

Bauer Erich schraubt und fummelt an seinem Trecker, weil der nicht anspringen will.
Was er auch tut — der Motor startet nicht.
Dabei flucht er nach Herzenslust, wie das nun mal Ostfriesen-Art ist.
Als er mal wieder ordentlich ›in Fahrt‹ ist, merkt er, dass der Dorfpastor neben ihm steht und wohl schon eine Weile zuhört.
»Guten Morgen, mein Sohn – Du weißt doch, dass geschrieben steht: ›Du sollst nicht fluchen‹«
»Verdammich und zugenäht – was soll ich denn sonst tun!?«
»Versuch es doch mal mit: ›In Gottes Namen . . .›
»Hä??? — Meinetwegen IN GOTTES NAMEN!!!«
Der Trecker startet und tuckert, als wär' nix gewesen.

Springt der Pastor zurück und ruft:
»DAT GEIT MIT'N DÜVEL!«


Zollkontrolle

In aller Frühe legt der Fischkutter im Hafen an.
Wie üblich, wenn das Schiff außerhalb der Dreimeilenzone war, kommt der Zoll an Bord.
»Und? – Spirituosen? Whisky? Brandy? Genever...?«
»Ne«, sagt der Skipper, »Nich an‘n frühen Morgen!«


Radarfalle

Hein: »Mensch, bin ich mit'n Trecker doch voll inne Radarfalle rein!«
Jan: » Und? Hat's geblitzt?«
Hein grinst; »Nee – aber ord'nlich gescheppert!«


Hunde

»Jan is von sin' eigen Hund beten worn!«
»Wie dat?«
»He käm nüchter no Hus – do har he him nich erkannt.«

»Es soll Hunde geben, die sind schlauer als ihr Besitzer.«
»Ja, genau! Ich hab' selbst so einen!«


Herzinfarkt

Erich aus Jever hat einen Herzinfarkt.
Blaulicht, Intensivstation.
Bypass-Operation,
Reha.

Sagt der Professor: »Erich, das war knapp. Du bist noch lange nicht gesund. Wenn ich dich jetzt nach Hause lasse, muss ich dir ein paar Dinge streng verbieten; also:
kein Alkohol,
keine Zigaretten.
keine Frauen
und nicht Treppen steigen.
In 6 Wochen seh‘n wir uns wieder zur Nachuntersuchung.«

Nach 6 Wochen wird Erich untersucht.

»Nicht zu fassen«, sagt der Professor.
»So eine Rekonvaleszenz habe ich noch nicht erlebt. Bravo! Ich kann dir wieder alles erlauben.«

»Und darf ich auch wieder Treppen steigen?«

»Ja doch, was soll gerade diese Frage?«

»Nu, mach du das mal: 6 Wochen in‘n zweiten Stock anne Dachrine hoch und runner und an‘n Küchenfenster rein und raus...!«



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Klassentreffen

Der 2000er Jahrgang der Rudolf-Eucken-Schule Aurich trifft sich zum ersten Jubiläum.
Alle sind da und auch viele ehemalige Lehrer sind gekommen.

Die zeigen lebhaftes Interesse daran, wie ihre Schützlinge im Leben vorangekommen sind und man unterhält sich angeregt über Werdegänge und Erfolge.

Sven gerät ins Gespräch mit seinem Mathelehrer. Der ist erstaunt, als er erfährt, das Sven einen Fischgroßhandel hat und ein erfolgreicher Kaufmann ist.

»Mensch, wer hätte das gedacht! Du warst in Mathe ja nicht gerade eine Leuchte.
Wie kommst Du denn mit der Prozentrechnung klar?
War doch immer Deine Achillesferse.«

»Och, locker – kein Problem – is' ja in Wirklichkeit gar nicht so schwer, wie es in der Schule immer aussah. Ich kauf' meinen Fisch für 10 Euro das Kilo ein und verkauf' für 15.
Und von den 5 Prozent kann ich prima leben!«

Erbhof

Altbauer Tiedje und seine Frau finden es an der Zeit, ihren Hof an den ältesten Sohn Frerich abzugeben, wie es in Ostfriesland üblich ist. Der hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt und auch an der Universität moderne Landwirtschaft studiert.

Er brennt darauf, den elterlichen Hof zu modernisieren. Vaddern lässt ihn gewähren, Mudder hat aber ein waches Auge auf alles und jede Veränderung ist ihr suspekt. Sagen tut sie aber nix, außer, wenn sie meint, dass es zu spät ist.

So auch jetzt:

»Frerich, denk' dran, die Trudi muss zum Bullen!«

»Ja, Mutting – weiß ich. Aber das geht heute anders. Die Trudi bleibt im Stall und die Tage kommt der Veterinär – der erledigt das.«

Mutter dreht sich um und geht wortlos weg.

Tage später sagt Frerich: »Mutting, ich hab' einen Termin und muss los. Gegen Mittag kommt der Tierdokter. Zeig du ihm bitte, wo die Trudi steht.«

Mutter hört's – sagt nix.

Um ein Uhr kommt der Veterinär auf den Hof gefahren; ein junger, adretter Mann.

Die Bauersfrau mustert ihn von Kopf bis Fuß, nimmt ihn dann wortlos in Schlepp und marschiert auf den Stall zu.
Als er neben sie tritt sagt sie nur knapp:

»Do steiht die Trudi – und an den Nagel do kunnt je de Büx uphang'n.«

Für Binnenländer:
»Da steht die Trudi – und an dem Nagel da können Sie Ihre Hose aufhängen.«



Amtsgeflüster

Hein ist jetzt ›Sachbearbeiter‹ auf'm Amt in der Kreisstadt Aurich.
Gegen 11 Uhr schellt das Telefon.

Hein: »Is 11 Uhr, Dösbartel – Teatime!«

»Unverschämtheit!!! —
Wissen Sie überhaupt, mit wem Sie reden?
Hier ist Amtsleiter Hartmann!!!«

»Ach wat! –
Und wissen Sie eigentlich, mit wem SIE reden?«

»Nein.«

»Puh! – noch mal Glück gehabt . . .« — — (legt auf)



Hühnerzucht

Total verregneter Sommer. Die Marschbauern hocken in der Kneipe und saufen ihren Frust weg.
Was soll man machen. Letztes Jahr ist alles vertrocknet. Dies Jahr schwimmt alles weg. Pflanzen kann man nix – das Heu verschimmelt auf den Weiden. Wie soll man da die Kühe durchbringen.

Einzig Bauer Harm sitzt in aller Ruhe bei seinem Bier, hört zu und grient vor sich hin. Irgendwann will auch er was zum Besten geben und meint: »Ihr seid ja selber schuld! — Mir kann das Wetter am Achtersteven . . ! Ich hab’ mein’ Stall umgebaut und zieh’ Hühner groß. Da kann es von mir aus im Sommer schneien« Sprichts und guckt zufrieden lächelnd vor sich hin.

Tags drauf klingelt bei Harm das Telefon. Kartoffelbauer Jan ist dran:
»Mensch Harm, sach mal – mit deine Hühnerzucht – is da ’n Geheimnis bei oder meinst’ ich kann dat auch?«
»Klar kannst du das! Lass' dir tausend Eintagsküken bringen und zieh' sie groß. Dann vertickst du sie an die Hähnchenbrater.«
Noch am selben Tag bestellt Jan bei der Raiffeisen tausend Küken.
»Ach – willst’ auch Hühnerzucht machen? Ist ne gute Idee! Viel Glück dabei!«
Zwei Wochen vergehen. Jan bestellt weitere tausend Küken. Vierzehn Tage drauf schon wieder.
Meint der Mann bei der Raiffeisen:
»Mensch Jan, deine Hühnergeschichte löpt ja wohl bombig . . .
»Ach wat! Nix löpt! Ich krieg die Viecher fürs Verrecken nicht groß. Keine Ahnung, was ich falsch mach’ – hab’ alles probiert. Bin ratlos:
Setz ich sie zu tief? –
Liegt's am Dünger? –
Setz ich sie zu dicht?“



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Gute Besserung!

Mitten in der Nacht klingelt das Telefon bei Klempner Hinrichs.
Der wartet erst mal ab, und als es nicht aufhört, steigt er aus dem Bett und marschiert zum Telefon im Büro.

»Hinrichs . . .«

»Hier ist Doktor Schaps, Ihr Hausarzt.
Sie müssen sofort kommen,mein Keller steht unter Wasser.«

»Wissen Sie, wie spät das is?!«

»Ja, es ist zwei Uhr. Aber es ist dringend!«

»Nu, das Haus wird ja nich gleich wegschwimmen. Ich komm dann morgen früh gleich vorbei.«

»Nein, das ist ein Notfall! – Wenn Sie in der Nacht Schmerzen haben, komm ich ja auch sofort!«

»Na schön – is 'n Argument. Ich muss mich aber erst mal anzieh'n. inner halben Stunde bin ich da."

»Danke!«

Beim Doktor angekommen, macht der die Kellertür auf und das Wasser steht tatsächlich schon eine Treffenstufe hoch."

»Der Wasserhahn! Der ist undicht!«

»Hmm“ macht der Klempner. »Wird wohl die Dichtung sein«,geht an seine Werkzeugtasche, macht sie auf, holt ein Döschen heraus und entnimmt dieser zwei Dichtungen.
Die wirft er die Treppe hinunter ins Wasser und sagt:
»Wenn's morgen früh nicht besser ist, rufen Sie mich noch mal an.«

 

Schiet Wee'r!


Große Sturmflut.
Der Deich ist gebrochen, das Wasser überflutet das flache Land. Man flüchtet sich ins Obergeschoss und guckt aus dem Fenster.

Es strömt und strömt ohne Ende.

Da schwimmt eine Mütze vorbei.
»Mensch – ist dat nich Hein sin Mütz? –
Dem wird doch nix passiert sein?«
»Ach wat – kennst doch Hein –
Der mäht bei jedem Wetter!«


 

Seelenschmerz


Töchterchen Anita is mitten inne Pubertät. Sie hat einen Freund, ›mit dem sie geht‹ und eigentlich läuft seit einem halben Jahr alles ganz harmonisch und normal.

Doch nu ist das auf einmal anners. Anita is still, isst wenig, hat Launen und will in Ruhe gelassen werden, wenn Mutter nachfrage will, was los is.
Sogar von der Schule kam ein Brief.

Als sie denn auch noch anfängt, zu weinen, wird es Muttern zu bunt.
»Dann geh'n wir jetzt eben zum Dokter – der wird schon rauskriegen, was mit dir los is!«
Termin wird gemacht.
Mutter nimmt Anita in schlepp – und ab nach Jever inne Praxis.

Der Artz untersucht das Mädel und beim Gespräch mit der Mutter meint er: »Ich kann Sie beruhigen. Ich hab' nichts organisches gefunden. Wenn' nicht besser wird, rate ich, mal die Psyche untersuchen zu lassen.«

»Hab' ich mir auch schon gedacht«, sagt Mutter Hansen, »hab' gleich mal 'n Fläschchen voll mitgebracht!«



»Natte Feut un Noorden Wind
Gift 'n krusen Büdel Un'n lütten Pint!«


 

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