Informationen Insel Borkum 1 – 6

Stories zu Borkum —

Deutschlands abgelegenster Stadt
Borkum ist die einzige Stadt in unserem Land, von der man es nicht schafft, in die Kreisstadt zu fahren und am selben Tag zurück. Man muss also wohl oder übel in Leer übernachten.
Zur Stadt Borkum gehören der gleichnamige Ort im Westen der Insel sowie die kleineren Ortsteile Ostland (im Osten der Insel) und Reede (im Südosten am Hafen).

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Durch seine Insellage hat Borkum keine direkten Nachbargemeinden, wohl aber Nachbarinseln und benachbartes Festland.
Die Nachbarinseln sind Rottumeroog (Niederlande) im Westen sowie Juist, Lütje Hörn, Memmert und die Kachelotplate* im Osten. Die drei letztgenannten sind unbewohnte Inseln. Die Kachelotplate ist eine Sandbank, die nicht mehr regelmäßig von Wasser überspült wird und daher als im Entstehen begriffene Insel gesehen wird. Die nächstgelegene Küste gehört zu den Niederlanden, per Fährschiff besteht eine Direktverbindung zum dortigen Seehafen Eemshaven. Auf deutscher Seite ist Emden der Fährhafen für Borkum. Da die Insel weit draußen in der Emsmündung liegt, ist die Fährzeit von Emden nach Borkum länger als zu jeder anderen bewohnten deutschen Nordseeinsel, ausgenommen Helgoland. Sie ist abhängig von den Gezeiten und der Fahrtrichtung: In Richtung Borkum nutzen die Fähren die Strömung der Ems, fahren also flussabwärts und sind somit schneller. Durch die Fahrwassertiefe in der Außenems ist – im Gegensatz zu manchen anderen Nordseeinseln – jederzeit eine tideunabhängige Verbindung gesichert. Die nächstgelegene Gemeinde auf dem deutschen Festland ist die Krummhörn im Landkreis Aurich, vom Greetsieler Hafen aus führte in vergangener Zeit ebenfalls eine Fährverbindung auf die Insel.


Strabon entdeckt die Friesen

Die Germanen hatten die Römer unter Varus besiegt. Die Strafexpedition in Richtung des heutigen Bremen folgte. Und von See her erkundeten die Römer die Küste, um die Mündungen von Ems, Weser und Elbe zu kartieren. Diese Flüsse waren ihnen von der Landseite her bereits bekannt

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Was die Römer in der Deutschen Bucht erlebten, muss sie verwundert bis entsetzt haben. Gezeiten sind im Mittelmeer unbekannt und Watt und Sandbänke erst recht. Vom Geografen Strabon kannten sie nur eine vage Schilderung – er hatte ein paar marginale Sätze zu Land und Leuten vom Stapel zu lassen:

»In gewaltiger Strömung ergießt sich dort der Ozean in Zwischenräumen zweimal bei Tage und bei Nacht auf ein ungeheures Gebiet, indem er den abwechselnden Streit der Elemente bedeckt, von dem man im Zweifel sein kann, ob er zum Lande gehört oder ein Teil des Meeres ist. Dort hat ein elendes Völkchen hohe Hügel im Besitz, die wie Rednerbühnen von Menschenhand errichtet sind, entsprechend den Erfahrungen von der höchsten Flutgrenze: auf sie sind demgemäß Hütten gesetzt. Ihre Bewohner gleichen Segelnden, wenn die Fluten das umliegende Land bedecken, aber Schiffbrüchigen, wenn sie wieder zurückgewichen sind, und sie machen bei ihren Hütten Jagd auf die mit dem Meer fliehenden Fische. Vieh zu halten, ist diesen Menschen nicht vergönnt, auch nicht, sich, wie ihre Nachbarn, von Milch zu nähren, ja, nicht einmal, mit den wilden Tieren zu kämpfen, da jeder Strauch weit und breit fehlt. Aus Seegras und Binsen flechten sie Stricke für ihre Netze zum Fischfang und indem sie den mit den Händen gesammelten Schlamm mehr durch den Wind als durch die Sonne trocknen, machen sie mit Hilfe [dieser] Erdart ihre Speisen und ihre vom Nordwind erstarrten Eingeweide warm. Ihr Getränk besteht ausschließlich aus Regenwasser, das in Gruben vorn im Hause aufbewahrt wird. Und diese Menschen behaupten, falls sie heute vom römischen Volk besiegt werden sollten, sie würden dann Sklaven! Es steht wirklich so: viele verschont das Schicksal zu ihrer Strafe!«


Die legendäre Insel Bant

Bant war der Name einer Insel vor der Küste Ostfrieslands im Gebiet der Kopersand-Itzendorfplate zwischen der Leybucht und der Insel Juist. Von der Insel ist heute nur eine Sandbank übriggeblieben. Im Unterschied zu den heutigen ostfriesischen Inseln war Bant eine Marschinsel ähnlich den Halligen Nordfrieslands, allerdings wesentlich größer.

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Der aus Groningen stammende Privatgelehrte Menso Alting hielt Bant Ende des 17. Jahrhunderts für den Überrest einer Großinsel, die einst von Borkum im Westen bis nach Norderney im Osten reichte. Er setzte sie zudem mit der von Plinius und Strabon erwähnten Insel Burchana gleich.

Bant wäre damit etwa 45 Kilometer lang und bis zu 25 Kilometer breit gewesen. Lang vermutet, dass die Insel vor der Neuzeit auch nach Osten wanderte und damit viel nordwestlicher lag als heute; zum Vergleich: Wangerooge wanderte in den letzten 400 Jahren trotz modernerer Küstensicherung etwa drei Kilometer nach Osten – die Hälfte der eigenen Länge.

In einer der großen mittelalterlichen Sturmfluten soll die Großinsel zerbrochen sein. Die heutige Rinne der Osterems bildete sich erst im Hochmittelalter, da Adam von Bremen noch für das Jahr 1000 einen Zusammenhang der Inseln bestätigt, 1398 aber die Namen Juist, Osterende (später ein Teil des noch nicht existierenden Norderney) und Borkum getrennt voneinander auftauchen.

In diesen Zeitraum fallen insbesondere die verherenden Fluten ›Allerheiligenflut‹ von 1170 und die ›Grote Mandränke‹ von 1362.
Das Grab des legendären ostfriesischen Häuptlings Radbod ist nicht überliefert: Bant ist als lete Ruhestädte durchaus in der Diskussion. Die Insel war lange Zeit recht bedeutend.





Rocket Island anno '34

Informationen Insel Borkum 1 – 6

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„Hiermit wird befohlen, dass die gesamten im Dezember 1934 durchgeführten Versuche des Heereswaffenamtes auf Borkum streng geheim sind. Es wird ausdrücklich verboten:
1. Irgendwelche schriftlichen Aufzeichnungen zu machen oder über die Versuche zu schreiben,
2. photographische Aufnahmen herzustellen,
3. sich über die Versuche außerdienstlich untereinander oder mit Dritten zu unterhalten. Bei Fragen von dritter Seite ist zu Antworten, dass (über) die Art des Versuchs nichts bekannt sei."

Es stand im Dezemner 1938 nichts geringeres an, als den ersten Startversuch der Welt, einer Rakete zu testen, deren Treibstoff aos Alkohol und Sauerstof bestand und nicht aus Schießpulver.
Am 10.12.1934 fuhr das Vorauskommando mit Dr. von Braun, Ing. Riedel, OFw. Sommermeyer, Vorschlosser Grünow und Großkopf sowie Schlosser Lehman nach Borkum, um mit den Vorbereitungsarbeiten zu beginnen. Es wurde ein zwölf Meter hoher Abschussmast in den Steernklippdünen in der Nähe der Ostbake aufgestellt, die elektrischen Schaltungen für das Drehstrom- Anwurfgerät vorgenommen und die notwendigen Kreiselanlaufversuche an Ort und Stelle durchgeführt. Alle Vorbereitungen konnten dank der guten Unterstützung durch das Artillerie-Depot und die Festungskommandantur Borkum schnell und programmgemäß durchgeführt werden, sodass, wie geplant, am 17.12.1934 nachmittags Startbereitschaft vorhanden war. Wegen des schlechten Wetters musste der Abschuss aber zunächst verschoben werden. Alle Bewohner des Ostlandes mussten ihre Häuser verlassen. Die Starts wurden durch einen „Zeitlupenoperateur" gefilmt und fotografiert. Diese Aufnahmen dürften in den Wirren des Krieges verloren gegangen oder vernichtet worden sein.

Die ganzs Story (und noch viel mehr über Borkum) findest Du auf
>>>olde-tieden.de<<<

p. s. (streng geheim!)
Ein paar Fotos wurden trotz Verbot doch gemacht:

Insel Borkum Information Startrampe in am Dünenrand




Insel Borkum Information Countdown




Insel Borkum Information Zündung




Insel Borkum Information erfolgreicher Start



Napoleons Kontineltalsperre

Die ›Franzosenschanze‹ auf Borkum ist eine historische Befestigungsanlage, die während der napoleonischen Herrschaft von 1810 bis 1813 errichtet wurde, um den Schmuggel und die britische Einschiffung zu erschweren. Heute ist sie ein geschütztes Bodendenkmal mit sichtbaren Umrissen der Anlage und Wassergräben. Sie befindet sich an einem Ort, an dem früher der Borkumer Hafen lag.

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Die angrenzende Straße ›De Dreeihauk‹ erinnert an den Teil des Hafens, wo Schiffe quasi ›auf dem Teller‹ in Ausfahrtrichtung gedreht wurden.

An der Schwelle zum 19. Jahrhundert hatten die Franzosen unter Napoleon die gesamte Nordseeküste unter ihre Kontrolle gebracht. Um Englande Warenaustausch mit Europa zu unterbinden, wurde die Kontinentalsperre verkündet und sämtliche Häfen durch französisches Militär kontrolliert.
Durch die Kontinentalsperre kam der Seehandel mit Englandtatsächlich weitgehend zum Erliegen. Dies führte zu wirtschaftlichen Einbrüchen, da Produkte wie z. B. Tee nicht mehr verfügbar waren und viele Unternehmen Konkurs anmelden mussten. Auch der Walfang und die Fischerei litten unter den Einschränkungen. Um die Durchsetzung der Kontinentalsperre auch auf Borkum zu sichern und den Schmuggel zu verhindern, ließen die Franzosen unter Rekrutierung Borkumer Männer und Frauen unter der Besatzung von 1810 bis 1813 die sogenannte ›Franzosenschanze‹ errichten. Die Arbeiten an der Schanze und die Versorgung der Truppen stellten eine schwere Belastung für die Bevölkerung dar. Die Not auf der Insel nahm spürbar zu.

 

Ein Seebad entsteht

Nachdem Norderney bereits im Jahr 1797 zum Staatlichen Seebad geworden war und die Insel in der Folge einen wirtschaftlichen Aufschwung nahm, folgte Borkum als zweite der ostfriesischen Inseln diesem Trend. Zunächst noch sporadisch wurden Gäste mit den Fährschiffen auf die Insel gefahren, zumeist von Greetsiel aus, dem Amtssitz des Amtes Greetsiel, zu dem Borkum seinerzeit gehörte.

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1843 wurde in Emden die Dampfschifffahrtsgesellschaft Concordia gegründet, die in der Folge einen regelmäßigen Fährbetrieb zwischen der Seehafenstadt, Delfzijl, Borkum und Norderney aufnahm. Die von Wind und Wetter abhängigen Inselfährleute mit ihren Segelbooten hatten den Dampfschiffen vor allem in puncto Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit wenig entgegenzusetzen. Die Segel-Fährverbindung mit Greetsiel wurde eingestellt, seither ist Emden der deutsche Fährhafen für Borkum. Die Eröffnung der Hannoverschen Westbahn von Rheine nach Emden mit Anschlüssen nach Osnabrück und Hannover sowie nach Westfalen brachten dem aufstrebenden Tourismusgeschäft zusätzliche Impulse.

 


 

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ADOBE STOCK #88843933 — © S.Engels
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Von Braum mit 18 — © Heeresversuchsanstalt
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