
Das Feuerschiff
BORKUM RIFF
Seit 1989 liegt das ehemalige Feuerschiff Borkumriff im Borkumer Schutzhafen. Es wurde am 15. Juli 1988 als letztes deutsches Feuerschiff außer Dienst gestellt und dient seitdem als Informationseinrichtung für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die technische Betreuung des Nationalparkschiffes erfolgt durch den Förderverein Borkumriff. Das Schiff ist ganzjährig für Besucher geöffnet. Das Schiff hatte mehrere Vorgänger.
Borkum Riff I – IV

Das erste Feuerschiff auf dieser Position war die 1875 auf der Werft H. Klattenhoff in Emden gebaute Borkumriff I. Der hölzerne Dreimastsegler hatte eine Länge von 31,7 Metern, eine Breite von 7,1 Metern und eine Verdrängung von 181 Tonnen.
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Die Kennung bei Dunkelheit bestand aus einem roten Feuer am Großmast sowie je einem weißen Feuer an Fock- und Besanmast. Am 26. Oktober 1875 wurde es erstmals ausgelegt. Nach dem Ende seines Einsatzes auf der Position Borkumriff war es von 1902 bis 1911 Reserve-Feuerschiff. Im Jahre 1911 erfolgte die Außerdienststellung. Über den weiteren Verbleib ist nichts bekannt, vermutlich wurde es abgewrackt. Borkumriff II Das Feuerschiff Borkumriff II hatte eine Länge von 47,5 Metern und einen Tiefgang von 3,0 Metern. Es wurde 1902 bei der Werft A.G. „Weser“ in Bremen als dreimastiges eisernes Segelschiff gebaut. Die Höhe der Masten betrug beim Fockmast 16,5 m, beim Großmast 18,5 m und beim Besanmast 16,2 m. Im Jahr 1902 löste es seine Vorgängerin, die Borkumriff I auf der Position ab. Ab 1911 folgte eine wechselvolle Geschichte. Nachdem es zunächst Ersatzfeuerschiff gewesen war, wurde es bis zu seiner Außerdienststellung 1951 auf sechs unterschiedlichen Positionen eingesetzt. Im September 1952 wurde es zum Abwracken an die Fa. Ritscher in Hamburg verkauft. Borkumriff III Das dritte Feuerschiff mit dem Namen Borkumriff wurde 1911 bei der Meyer-Werft in Papenburg fertiggestellt. Das Schiff bestach durch seinen scharf geschnittenen Clipperrumpf und diente – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – bis 1956 als Hauptfeuerschiff auf dieser Position. In der Mitte des Zweiten Weltkrieges verlegte das Wasserbauamt der Stadt Emden das Feuerschiff als Schutz vor Bombenangriffen nach Leer, wo es in den letzten Kriegstagen völlig ausgeräubert wurde. Auch das Herzstück des schwimmenden Leuchtturms, die Optik, war zerschossen. Bis 1949 konnte das Feuerschiff nicht mehr eingesetzt werden. Mit provisorischen Mitteln der Nachkriegszeit rüstete die Emder Staatswerft das Schiff neu aus. Die Glasschleiferei Wilhelm Weule aus dem Goslarer Stadtteil Oker fabrizierte eine neue Leuchtfeueroptik für das bis dahin einmalige Pendelleuchtensystem. Bei dieser Bauweise ist die sogenannte Laterne im Turm des Schiffes so aufgehängt, dass sie trotz allem Rollen und Stampfen des Schiffes das Licht stets waagerecht zum Horizont ausstrahlt. Mit der neuen Leuchte lag das Schiff zunächst auf unterschiedlichen Positionen der von Seeminen geräumten Zwangswege zwischen Großbritannien und der Deutschen Bucht. Schließlich lag es dann auf der Position „JE33-Borkumriff“, sechzehn Seemeilen vor Borkum. Nach 45 Dienstjahren, am 18. März 1956, löste ein vierter Neubau Borkumriff das alte Hauptfeuerschiff ab. Bis zur endgültigen Außerdienststellung diente das dritte Feuerschiff Borkumriff noch auf verschiedenen Positionen der deutschen Nordseeküste als Reserve-Feuerschiff. Das niederländische Radio-Konsortium „VRON“ kaufte das alte Feuerschiff im November 1959. Hierdurch kam die alte „Lady“ zu einer unerwarteten Rundfunkkarriere. VRON entfernte den Laternenturm und rüstete das Schiff als kommerziellen, nicht genehmigten Rundfunksender aus und damit zu einem Sendeschiff. Als Piratensender (Offshoreradio) „Veronica“ lag es bei Scheveningen vor der niederländischen Küste. Am 16. November 1964 wurde es von dem neuen Sendeschiff „HH 294 Norderney“ auf der Ankerposition abgelöst und endgültig außer Dienst gestellt. Das ehemalige Feuerschiff wurde danach im belgischen Zeebrügge verschrottet. Borkumriff IV Das letzte bemannte Schiff auf der Position Borkumriff war die 1954 gebaute Borkumriff IV. Das 53,7 m lange und 9 m breite Schiff hat einen Tiefgang von 4,4 m und eine Verdrängung von 825 Tonnen. Es wurde mit der Baunummer 813 bei der Norderwerft Köser & Meyer in Hamburg gebaut. Sein Feuer in der Höhe von 20,5 m über der Wasserlinie hatte eine Reichweite von 21,5 Seemeilen. Aufbauten und Laternenmast waren erstmals im Feuerschiffbau vollständig aus Aluminium gefertigt. Im März 1956 wurde es in Dienst gestellt und ausgelegt. Es löste das bisherige Feuerschiff Borkumriff III ab. Nachdem es am 15. Juli 1988 – als letztes deutsches Feuerschiff – außer Dienst gestellt worden war, wurde es vom Förderverein „Borkumriff“ erworben und liegt seitdem im Borkumer Schutzhafen. Dort kann das Museumsschiff besichtigt werden, das auch Informationen über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer enthält. 2007 war die Borkumriff IV Drehort einer Neuverfilmung der Erzählung Das Feuerschiff von Siegfried Lenz. UFS Die Position Borkumriff ist heute nicht mehr personell besetzt. Seit 1988 ist die vorgelagerte Station „GW/EMS“ (German Bight Western Approach / Ems) vormals „TW/EMS“ (Tiefwasserweg / Ems) auf der Position ♁54° 10′ 0″ N, 6° 20′ 48″ O mit einem unbemannten Feuerschiff (UFS) besetzt. Es ist Bestandteil der Messstationen des MARNET.
Quelle: Wikipedia
Anker
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Die Idee des Ankers dürfte etwa so alt sein, wie das Schiff und am Anfang war es sicherlich ein großer Stein an einem langen Seil. Je mehr Gewicht, um so sicherer der Halt – aber: irgendwann will man ja weiter segeln, und so war die Größe der Anker stets dadurch begrenzt, was man mit Muskelkraft gerade noch an Deck hieven konnte.
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Das Gemeine ist dabei, dass der Anker, sobald er aus dem Wasser guckt nochmals ein Wenig schwerer wird. Wenn Du am Strand einen Stein bis an den Wasserspiegel hebst und dann darüber hinaus, wirst Du es mit Staunen direkt erleben.
In der abendländischen Seefahrt hat man bis Anfang des 19. Jahrhunderts dicke Trossen verwendet – die ›Ankerkabel‹. Ankerketten, wie hete üb lich, gab es noch nicht.
Nur: eine Trosse von der Dicke eines Armes ist steif und legt sich nicht freiwillig um die Achse eines Spills. Wie also birgt man mit Muskelkraft einen tonnenschweren Anker aus dem Wasser und das Ankerkabel unter Deck?
Man verwendet zum Heben ein ›endloses‹ Tau, das um den Spillkopf gelegt wird und in das in Abständen paarweise sogenannte Bändsel eingeflochten sind. Das Ding sieht dann einem Tausendfüßler nicht unähnlich und wird auch so genannt. Mit mehreren dieser Bändseln wird das Seil nun am Ankerkabel befestigt. Der Knoten dafür ist der Stopperstek.
Im Fortgang des Ankerhievens dreht ein Dutzend Matrosen das Spill und mindestens zwei Mann lösen und knüpfen so lange pausenlos Knoten um Knoten ans Ankerkabel, bis der Anker über Wasser ist. Weitere Matrosen sind derweil damit beschäftigt, die Trosse sauber im ›Kabelgatt‹ im Schiffsbauch zu verstauen. Anker-Hieven ist wie Segel setzen oder bergen ein ›Alle-Mann-Manöver‹.
Ein Schiff muss vor einem Hafen ankern, wenn es an der Anlegestelle noch nicht an der Reihe ist. Einen solchen Parkplatz für Schiffe nennt man Reede. Und wie beim Parkplatz für Autos sind die Plätze dort festgelegt. In der Regel ist dort schon ein Anker ausgelegt. Und am Ende der Kette schwimmt eine große Boje (Fachjargon: Tonne) mit einer stabilen Öse, an der das Schiff festmachen kann. Tatsächlich Anker werfen tun Schiffe heute eher selten.
Ein großes Schiff führt heute aber mindestens 2 Anker am Bug und es hat für jeden Anker eine eigene Ankerwinde. Ankerketten werden heute international in Längen von 25 Metern hergestellt und diese Stücke werden durch Schäkel verbunden. Diese Schäkel sind farbig markiert.
Beim Ausrauschen der Kette kann man die Schäkel leicht zählen. Ein Ankerbefehl beinhaltet darum auch nie die Meterzahl, sondern die Schäkelzahl. Wie viele Anker ein Schiff haben muss, wie schwer diese sein müssen, welche Art Kette in welcher Länge an Bord sein muss – das alles regelt eine Klassifikationsgesellschaft – bei uns ist das der Germanische Lloyd.
Es gibt je nach Zweck und Schiffsgröße unterschiedliche Ankertypen. Am bekanntesten ist immer noch der Stockanker, auch Admiralitätsanker genannt, obwohl er auf größeren Schiffen nicht mehr gefahren wird. Der moderne Patentanker ist heutzutage gängig. Er ist kompakt und hält nicht nur durch sein schieres Gewicht; seine Fluken graben sich bei Zug in den Boden ein.
Feuerschiffe sind an einen Pilzanker befestigt. Der sinkt tief in den sandigen Grund und rührt sich nicht von der Selle – eher bricht die Kette.
In Wilhelmshaven liegt beim Museums-Feuerschiff ein solcher Anker am Kai.
Man lässt an Kette übrigens ein Mehrfaches der Wassertiefe auslaufen, damit sich der Zug des Schiffes möglichst weiträumig verteilen kann.
Kreuzfahrtschiffe wie die Costa Concordia führen auf jeder Seite 14 Schäkel Kette mit, also 2 x 350 Meter. Damit kann ein solches Schiff noch bei ca. 100 Meter Wassertiefe vor Anker gehen. Da ein Schiff vor Anker sich mit der Gezeitenströmung oder nach dem Wind um den Ankerpunkt drehen (schwojen) kann, haben große Schiffe in der Regel noch einen Heckanker, um auch auf einer engen Reede ankern zu können, ohne den Verkehr im Fahrwasser zu behindern.
Das Riff vor Borkum

Was aber genau ist das Borkum-Riff? Sind da Felsen unter Wasser oder gar Korallen? Weder noch. Parallel zur Kette der Ostfriesischen Inseln gibt es eine entsprechende Kette von sandigen Untiefen vor den Inseln. Und so wie der Strandhafer in den Dünen an Land den Sand gegen den Wind festhält, so tun das unter Wasser die ›Sandkorallen‹.
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Sie bilden Feste Strukturen, so dass die Riffe relativ ortsfest bleiben – im Gegensatz zu den Sandbänken, die (besonders bei Sturmflut) wandern, neu entstehen oder verschwinden können. ›Sandkoralle‹ ist eine landläufige Bezeichnung (Trivialname). Die Riffe baut ein Wurm, der sich seine Behausung aus Sandkörnern zusammenklebt. Und der bildet riesige zusammenhängende Kolonien. Das Gebiet Borkum Riff (übrigens weit größer als die Insel Borkum) steht unter Naturschutz. Und somit auch besagter Riffbaumeister, der Trichterwurm Sabellaria. Insbesondere darf in der Region nicht gefischt werden. Wo das Fischen erlaubt ist, sind die Bauten der Sabellaria längst von den Grundnetzen geschleift worden.

Sandkoralle Sabellaria

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Anker
FOTOLIA #67826737 — © n. n. (26. 01. 15)
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