Ammonplätzchen

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Ein Amerikaner ist eine feine Backware aus Mehl, Zucker, Ei und Fett sowie Milch oder Wasser.
Als Triebmittel wird Hirschhornsalz verwendet.
Das Lockerungsmittel Ammoniumhydrogencarbonat gibt dem Gebäck sein typisches Aroma.
Die weiche Masse wird auf gefetteten und bemehlten Blechen mit der Spritztülle aufgetragen, wo es zum flachen Diskus verläuft.
Nach dem Backen wird auf der Unterseite mit einer Palette eine dickflüssige Zuckerglasur aufgetragen.
Varianten mit kakaohaltiger Fettglasur oder einer Kombination von beiden werden ebenfalls angeboten.
Soweit wohl bekannt.
Wo aber kommt der Name her?
Haben das die ›Amis‹ zu uns rübergebracht?
Falls ja, dann nicht nach dem 2. Weltkrieg.
Den ›Amerikaner‹ gab’ schon in den 30er Jahren in Deutschland zu kaufen.
In New York gab es ihn um diese Zeit auch und er hieß dort: ›Black and white cookie‹.
Und nicht etwa ›American‹ oder ähnlich.
Kann sein, dass ihn die ersten Bäcker bei uns nach seiner Zutat Ammonikaner genannt haben.
Von wegen: Ammoniomhydrogen-dingsbums . . . ?
Das halte ich für wenig wahrscheinlich.
Welcher Bäcker wirbt schon mit der Chemikalie, die er in den Teig tut?
Wir werden es wohl nicht herausfinden, genauso wenig wie, wer zum ersten Mal »Alles Paletti!« gesagt hat.
Aber eines wissen wir.
In der DDR durften die Fladen auf gar keinen Fall Amerikaner heißen.
Dort steckte man tatsächlich die Zutat in das Gebäck und in den Namen.
Ammonplätzchen nannten sich dort die Dinger.
Klingt irgendwie nach alt-ägyptischen Crackern …